Anton Hajek
Postangestellter. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Anton Hajek wurde am 5.6.1895 in Gramatneusiedl (Niederösterreich) geboren. Er arbeitete als Postangestellter. Er war 1915 Soldat im 1. Weltkrieg und bekam das Karl-Truppenkreuz verliehen.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 24. 11. 1941 wurde Anton Hajek verhaftet und am 30. 10. 1942 zum Tode verurteilt. Am 7.1.1943 erfolgte seine Hinrichtung im Landesgericht I in Wien.
Aus dem Urteil
„Im Frühjahr 1941 stellte der Angeklagte für Besprechungen leitender Funktionäre seine Wohnung bezw. die seiner Schwiegermutter gelegentlich zur Verfügung. Nach der Bekundung der Zeugen [Leopold] Ecker und [Eduard] Powolny haben etwa fünf bis sechs derartige Funktionärsbesprechungen stattgefunden, an denen der Angeklagte teilnahm. Bei einer dieser Zusammenkünfte machte der Angeklagte den Vorschlag, die Verbindung mit den kommunistischen Gruppen des Burgenlandes aufzunehmen. Im Sommer 1941 wurde daraufhin beschlossen, dass der Angeklagte und der Zeuge Ecker zu diesem Zweck ins Burgenland fahren sollten. Beide begaben sich nach Mannersdorf, wo sie außerhalb eines Dorfes in der Waschküche eines Försterhauses eine Aussprache mit drei Gesinnungsgenossen hatten.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien